Predigt beim Zoom-Gottesdienst am Gründonnerstag 2021

Da sitzen sie also und haben ihren Platz am Tisch und bei dem Mahl, zu dem Jesus sie eingeladen hat: die Jünger – mindestens die Zwölf, aber auch noch andere: Männer und Frauen, die mit Jesus diesen Abend begehen wollen.

Und da sitzen wir – heute digital verbunden mit Kamera und Mikrofon, aber eben doch nicht alleine: Frauen und Männer, die sich haben von Jesus einladen lassen. Auch wir sind – die wir von einem Brote essen, aus einem Kelche trinken – Jesu Glieder, Schwestern und Brüder.

Und vielleicht hat der Moment, an dem der Bericht eben mit der Ankündigung des Verrats vorläufig endete, uns ungläubig in den Abgrund menschlicher Existenz blicken und erschauern lassen. „O Judas, wie konntest Du nur?“ So ganz nebenbei wird uns in diesem Moment vielleicht bewusst, dass auch wir mit unseren je eigenen Abgründen am Tisch sitzen: mit dem, was mich trennt von den anderen; mit dem, was ich an mir selbst nicht verstehe. Aber das sind wir nicht nur. Wir sind in uns selbst so viele und ich stelle mir vor, dass es die Gesamtheit der Jünger in uns ist, die da mit am Tisch sitz.

Da ist der Petrus in mir: der so euphorisch und geradeheraus ist, dass er immer wieder auch scheitert.
Da ist der Philippus in mir: der später als Diakon der Urgemeinde dafür sorgt, dass alle versorgt sind.
Da ist der Levi-Matthäus in mir: der frühere Zolleinnehmer, der kühl berechnet und kalkuliert.
Da ist der Jakobus, Sohn des Alphäus, in mir: der ganz Unscheinbare, der aber unbedingt dazu gehört, ohne den ein wichtiges Stück fehlen würde.
Da ist der Johannes in mir, von dem gesagt wird, dass er an der Brust des Herrn gelegen habe, mit seiner Sehnsucht nach körperlicher Nähe und Wärme.
Da ist der ältere Jakobus, der Bruder des Johannes, in mir, der den Glauben bis an die Enden der Welt tragen möchte und bis nach Santiago kommen wird.
Da ist der Thaddäus in mir, der vor den so großen Herausforderungen der Gegenwart Angst hat.
Da ist der Andreas, der Bruder des Petrus, in mir, der zum Anführer der übrigen wird, wenn Jesus mit den drei großen (also Petrus, Johannes und Jakobus) nicht da ist, und der so froh ist, wenn er die so große Last der Verantwortung wieder abgeben kann.
Da ist der Simon in mir, der als Zelot gegen die Einschränkungen der ihn umgebenden Welt rebelliert.
Da ist der Thomas in mir, dem mit seiner skeptischen Art das Glauben so schwer fällt.
Da ist der Nathanael in mir, der so sicher ist, dass er in Jesus der Messias gefunden hat.
Und da ist eben dieser Judas in mir und mit ihm das Wissen um das Böse und Abgründige, das den Lauf der Welt mit bewegt, das mit am Tisch sitzt und nicht weg geht.

So waren sie alle da – die Jünger damals mit Jesus an dem Tisch, an den er sie eingeladen hatte. Sogar Judas bleibt nach Matthäus dabei, er wird nicht ausgeschlossen; auch er feiert das Mahl mit und bekommt wie alle anderen Anteil an Leib und Blut Jesu.

Und so sind sie alle auch heute da – in uns; mal mehr dieser und mal mehr jener – mit Jesus an unserem Tisch: weil er uns einlädt. Weil er uns an diesem Tisch zusammenhält. Weil wir ihm wertvoll sind. Trotz allem und wegen allem. Jesus lässt uns Gast sein … einmal … wieder einmal … und wieder.

Und so essen wir Brot und Liebe. Und so trinken wir Wein und Gnade. Lassen geschehen … einmal … wieder einmal … und wieder. Alles Wichtige ist jetzt – an diesem Tisch. Amen.

Hinweise zu den Zoom-Gottesdiensten Gründonnertag und Osternacht 2021

Hinweise zu den Zoom-Gottesdiensten mit Feier des Heiligen Abendmahls
Gründonnertag, 1. April 2021,
um 19.00 Uhr (Zugang ab 18.45 Uhr)
Ablauf des Gottesdienstes: hier herunterladen.
Osternacht, 4. April 2021,
um 6.00 Uhr (Zugang ab 5.45 Uhr)
Ablauf des Gottesdienstes hier herunterladen.

Um der Sicherheit willen mit Anmeldung:
bei torsten.willimczik@kk-ekvw.de
oder Messenger (Whatsapp, Signal oder Threema)

Gottesdienst und auch Abendmahl lassen sich auch feiern, wenn Menschen auf digitale Weise verbunden sind. Es ist möglich, alleine am Zoom-Gottesdienst und am Abendmahl teilzunehmen; es ist auch möglich, mit einer kleinen Hausgemeinschaft (Coronaregeln sind unbedingt einzuhalten) dabei zu sein.

Die Teilnahme ist über den Bildschirm und – wie sonst bei Zoom-Veranstaltungen – auch per Telefon möglich. Damit es kein digitales Chaos mit den Stimmen gibt, sind alle Teilnehmenden stumm geschaltet (nur die Mitwirkenden können ihr Mikrofon einschalten).

Wie beim Abendmahl in der Kirche sind auch ein paar Vorbereitungen hilfreich, damit alles gut klappt. Was normalerweise die Küsterin in der Kirche tut, ist nun Aufgabe von Dir/Ihnen:
Bereiten Sie/bereite(t) den Tisch vor. Eine Tischdecke und eine Kerze, ein Kreuz und vielleicht ein paar Blumen; für das Abendmahl etwas geschnittenes Brot und einen Becher (oder mehrere) mit Traubensaft oder Wein.

Für das Singen ist das Evangelisches Gesangbuch (EG) hilfreich aber nicht nötig.

Gottesdienst am 4. Advent (22.12.2019)

Am Sonntag ist den 4. Advent. Dieser Sonntag ist thematisch der Mutter Jesu, Maria, gewidmet. Sie bekommt vom Engel Gabriel die Verheißung der Geburt Jesu, die die Verheißungen der Propheten zum Ziel bringt. Maria gibt Jesus Raum in sich und sie wird so auch ein besonderes Vorbild für uns: auch wir sollen Jesus in uns, in unserem herzen Raum geben. Die Szene der Ankündigung von Jesu Geburt durch den Engel Gabriel und mit Marias Fragen ist in diesem Jahr als Schriftlesung dran: Lukas 1,26-38. Der Predigt liegt ein Abschnitt aus dem 2. Korintherbrief zugrunde (2. Kor 1, 18-22), der unser menschliches ‚Amen‘ (analog zu Marias „Mir geschehe, wie du gesagt hast.“) auf das ‚Ja‘ Gottes in Jesus Christus thematisiert. Marias Lobgesang – das Magnificat – machen wir uns als neutestamentlichen Psalm in Verbindung mit dem Magnificat-Kanon aus Taizé (EG 588) zueigen.

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ (Wochenspruch aus Philipper 4,4.5b) – So dürfen wir uns mit dem Apostel Paulus freuen: auf die Feier der Geburt Jesu.

Neben die Vorfreude auf das Weihnachtsfest tritt in diesem Gottesdienst aber auch das Abschiednehmen, denn nach fast neuneinhalb Jahren verlässt uns unsere Gemeindepädagogin Ingrid Wilmsmeier zum Jahresende. Wir werden sie am Sonntag mit großem Dank für ihren Einsatz und für viele Anregungen und Anstöße in der Gemeinde verabschieden.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst:

  • Gemeinsamer Gottesdienst unserer drei Gemeindebezirke
  • in der Holtruper Kirche
  • um 10.00 Uhr
  • mit Verabschiedung von Ingrid Wilmsmeier
  • mit Heiligem Abendmahl
  • mit dem Posaunenchor Holzhausen
  • anschließend: Kirchenkaffee
  • anschließend: Eine-Welt- und Büchertisch
Kirche_mit_Kindern

Nach dem gemeinsamen Beginn in der Kirche ist im Gemeindehaus Kindergottesdienst.

Gottesdienste Weihnachten 2018

4. Advent 2018

  • 10.00 Uhr    Gemeinsamer Gottesdienst mit Abendmahl und Feier des Goldenen Ordinationsjubiläums von Pfr. Peithmann

Heiliger Abend 2018

  • 14.30 Uhr    Gottesdienst in Haus Anima
  • 15.00 Uhr    Familien-Gottesdienst mit Krippenspiel in Holtrup
  • 15.30 Uhr    Familien-Gottesdienst mit Krippenspiel in Möllbergen
  • 16.00 Uhr    Familien-Gottesdienst mit Krippenspiel in Holzhausen
  • 17.00 Uhr    Christvesper in Holtrup
  • 17.30 Uhr    Christvesper in Holzhausen
  • 17.30 Uhr    Christvesper in Möllbergen
  • 23.00 Uhr    Christmette in Holzhausen

1. Weihnachtstag (25. Dezember)

  • 07.00 Uhr    Uchte: Gottesdienst am Weihnachts-Morgen in Möllbergen mit ausführlicher Liturgie und Abendmahl in der besonders erleuchteten Kirche, anschließend Frühstück im Gemeindehaus
  • 10.00 Uhr    Gemeinsamer Gottesdienst mit Abendmahl in Holtrup

2. Weihnachtstag (26. Dezember)

  • 10.00 Uhr    Gemeinsamer Gottesdienst mit Abendmahl am 2. Weihnachtstag in Holzhausen

Und wer in ganz Deutschland auf der Suche ist, wird hier bestimmt fündig:
http://www.wegweiser-gottesdienst.de/index.html

Wegweiser Gottesdienst (Screenshot 17.12.2016)

Wegweiser Gottesdienst (Screenshot 17.12.2016)