Bibelwoche: Schritte 5+6 auf dem Weg von unserem „Jerusalem“ nach unserem „Rom“

Nachdem gestern der Bibelwochenabend wegen des Sturms ausfallen musste, waren heute zwei Stationen auf dem Weg von Jerusalem nach Rom dran:

Zuerst kam die Rede des Apostels Paulus in Athen auf dem Areopag, dem Areshügel und Sitz der athenischen Stadtleitung. Die Episode ist Apostelgeschichte 17,16-34 überliefert.

"An Jesus Christus scheiden sich die Geister." Was für Paulus bei seiner Areopagrede galt, bei der er unterbrochen wird, wenn es im christologischen Sinn spannend wird, gilt auch für uns heute: An eine namenlose Kraft, an ein Schicksal oder ähnliches können und wiollen viele glauben; einen Gott, der sich in Jesus Christus ein Gesicht gegeben hat, können oder wollen sich viele nicht vorstellen.
Besonders stand dann die Frage im Mittelpunkt wie weit wir als Christen in unserer Verkündigung dem Zeitgeist, der Philosophie oder Religiosität der Zeit entgegen kommen können, um für den Glauben an Christus zu werben, ohne unser Selbstverständnis zu verraten, ohne profillos zu werden.

Im zweiten Abschnitt des Abends beschäftigte uns der Zusammenhang von Finanziellen Interessen und Glauben. Biblische Grundlage dazu war de Abschnitt über den Aufruhr des Silberschmieds Demetrius in Ephesus, über den Apostelgeschichte 19,21-40 berichtet.

Gilt es auch heute noch: dass christliche Verkündigung gesellschaftlioche Aufregung verursacht? Die Aktion "Advent ist im Dezember" hat bis zu einem gewissen Grad dafür gesorgt. Besonders spannend ist es nach wie vor, wenn finanzielle Interessen und Gewinnmargen ins Spiel kommen – damals wie heute. Aber auch auf anderen Gebieten wird es spannend. Wie schnell sehen wir auch, dass der Glaube (ob in anderen Religionen oder im Christentum) für eigene Zwecke instrumentalisiert, ja missbraucht wird? Die jahrzehnte langen Auseinandersetzungen in Nord-Irland sprechen da beispielhaft eine besondere Sprache. Aber auch ganz aktuell in der Diskussion um die Gestaltung der kirchlichen Zukunft können und müssen wir diese Frage stellen. Wie oder wann wird der Glaube als (mehr oder weniger unumstößliches und unangreifbares) Argument gebracht, wenn es darum geht bestimmte Struktiren in der Kirche durchzusetzen oder erhalten zu wollen? Von ganz unterschiedlichen Standpunkten mag das auch unbewusst geschehen: Von der Leitungsebene her, die die großen Zusammenhänge im Blick haben müssen, ebenso, wie von den Gemeindegleidern her, die manchmal sagen: Wenn etwas geändert wird, gehen wir auf die Barrikaden, weil das Neue etwas anderes ist, als wir es bisher kannten, weil eine veränderte Struktur dann nicht mehr unser Glaube ist."

So sind wir eher mit Fragen durch die beiden Abschnitte gegangen und haben diesmal zwei Kerzen als Stationsmarken entzündet:

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