Kategorie: Gottesdienst

  • Herzliche Einladung zur Feier der Osternacht in der Möllberger Kirche am 31. März 2024.
    Ich freue mich sehr: In diesem Jahr mit Taufe!
    Bitte Zeitumstellung beachten!

  • Gottesdienste am Gründonnerstag (28. März):

    19.00 Uhr mit Abendmahl in Möllbergen, Pfr. Willimczik
    19.00 Uhr Abendmahlzeit in Veltheim, Pfr. Schulz

    Gottesdienste an Karfreitag (29. März):

    9.30 Uhr mit Abendmahl in Hausberge, Pfr’in Kenter-Töns
    9.30 Uhr mit Abendmahl in Holtrup, Pfr. Willimczik
    11.00 Uhr mit Abendmahl in Holzhausen, Pfr. Brandt
    11.00 Uhr mit Abendmahl in Eisbergen, Pfr. Schulz

    Gottesdienste am Ostersonntag (31. März):

    6.00 Uhr Osternacht in Möllbergen mit Abendmahl und anschl. Frühstück, Pfr. Willimczik
    9.30 Uhr mit Abendmahl in Holtrup, Pfr. Willimczik
    9.30 Uhr mit Abendmahl in Hausberge, Pfr’in Kenter-Töns
    11.00 Uhr mit Abendmahl in Eisbergen, Pfr. Schulz
    11.00 Uhr mit Abendmahl in Holzhausen, Superintendentin Goudefroy

    Gottesdienste am Ostermontag (1. April):

    9.30 Uhr Familiengottesdienst mit Taufen in Möllbergen, Pfr. Willimczik
    9.30 Uhr mit Abendmahl in Veltheim, Pfr’in Kenter-Töns
    11.00 Uhr mit Abendmahl in Lohfeld, Pfr’in Kenter-Töns

  • Auch in diesem Jahr wieder in der Möllberger Kirche:
    Feier der Osternacht
    am 9. April 2023 um 6.00 Uhr
    (Originalgrafik: Gerd Altmann auf pixabay.com)

  • Und das sind „meine“ Gottesdienste:

    GRÜNDONNERSTSAG – 6. April
    19.00 Uhr Holtrup (mit Abendmahl)

    KARFREITAG – 7. April
    9.30 Uhr Möllbergen (mit Abendmahl)

    OSTERNACHT – 9. April
    6.00 Uhr Möllbergen
    (mit Abendmahl und anschließendem Frühstück)

    OSTERSONNTAG – 9. April
    9.30 Uhr Holtrup (mit Abendmahl)

    OSTERMONTAG – 10. April
    9.30 Uhr Möllbergen (mit Abendmahl)

    Es ist ein großes Privileg, diese Gottesdienste als ein großes Ganzes feiern zu dürfen!

  • Predigt über Galater 3,23-29

    P: „Bwana Yesu asifiwe“ G: Amen.
    Gnade sei mit euch und Friede von Gott dem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Der Heilige Geist segne unser Reden und Hören. Amen.

    Liebe Schwestern und Brüder in Christus!
    „Alles beginnt mit der Sehnsucht …“ – so beginnt ein Gedicht von Nelly Sachs. Sie schreibt weiter:

    Alles beginnt mit der Sehnsucht,
    Immer ist im Herzen Raum für mehr,
    für Schöneres, für Größeres.
    Das ist des Menschen Größe und Not:
    Sehnsucht nach Stille,
    nach Freundschaft und Liebe.
    Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
    dort bricht sie noch stärker auf.

    Ich glaube, wir alle kennen solche Sehnsucht aus unserem Leben: nach Geborgenheit, wenn wir uns bedrängt fühlen; nach Freiheit, wenn wir uns eingeengt fühlen; nach Klarheit, wenn wir uns unsicher und orientierungslos fühlen; nach Liebe, die uns unbedingt annimmt – Liebe, die uns ohne irgendwelche Bedingungen annimmt, Liebe, die es gibt, ohne dass wir dafür irgendwelche Voraussetzungen zu erfüllen haben.

    Die Bibel ist voll von solcher Sehnsucht, sie ist voll von Menschen, in denen solche Sehnsucht wohnt. Es ist zwar nicht immer die Sehnsucht nach Gott, die diese Menschen bewegt. Es ist aber immer Gott, der diese Menschen zur Erfüllung ihrer Sehnsucht führt. Ich erinnere an die Sehnsucht von Abraham und Sara nach einem Sohn; an die Sehnsucht von Jakob nach seiner Heimat, als er in der Fremde bei seinem Onkel Laban zwar reich, aber nicht glücklich geworden war; ich erinnere an die Sehnsucht von David nach der Königswürde und die von Salomo nach der Weisheit eines gerechten Herrschers. Die größte Sehnsucht ist die des Volkes Israel nach der Freiheit gewesen: So groß war diese Sehnsucht, dass sie eine Wanderung von 40 Jahren durch die Wüste überstanden hat: Damals, als Mose dieses Volk im Auftrag Gottes aus der Sklaverei in Ägypten in das gelobte Land geführt hatte; so groß war diese Sehnsucht, dass sie auch die Zeit des Exils in Babylon überdauert hat.

    Der Predigttext, den uns Frank Mtangi, der Superintendent des Kirchenkreises Tambarare für den Partnerschaftsgottesdienst in diesem Jahr herausgesucht hat, ist ohne eine solche Sehnsucht nicht zu verstehen. Der, in dem diese Sehnsucht gewohnt hat, ist der Apostel Paulus. Und die Sehnsucht, die in ihm war, teilte er sich mit dem Johannesevangelisten, der wie Paulus davon überzeugt war: Diejenigen, die Jesus als den Christus erkennen, sind nicht mehr auf bestimmte Orte der Anbetung und damit der Sehnsucht angewiesen. Es wird keinen Ort mehr geben, der heiliger wäre, weil er allein der richtige ist; denn der Geist Gottes vereint die Gläubigen an allen Orten und aus allen Glaubensrichtungen – wie es der Johannesevangelist Jesus am samaritanischen Brunnen sagen lässt, wie er es Jesus im Hohepriesterlichen Gebet an seinem letzten Abend sagen lässt: dass alle, die an Jesus glauben, eins sind. Und diese Einigkeit derer, die sich auf Jesus Christus berufen, ist verbunden mit einer ganz besonderen Freiheit. Der Predigttext steht im Brief des Paulus an die Gemeinden in Galatien im 3. Kapitel:

    23 Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und eingeschlossen, bis der Glaube offenbart werden sollte. 24 So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. 25 Da nun der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.
    26 Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. 29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.

    aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

    Liebe Gemeinde! Auch in Paulus lebt diese Sehnsucht nach Freiheit – allerdings ist es keine staatlich-politische Freiheit, sondern eine geistlich-seelische Freiheit, die ihm an der christlichen Botschaft so wichtig ist: Diejenigen, die – wie Paulus es sagt – in Christus sind, sind an die Zwänge einer unfrei machenden Gesellschaftsordnung nicht mehr gebunden, obwohl sie noch in dieser Gesellschaftsordnung leben. Paulus spricht ja ganz deutlich von einem Zuchtmeister der gesellschaftlichen Zwänge, die das Leben der Gemeindeglieder bestimmt haben, bevor sie zum Glauben und der christlichen Gemeinschaft dazu gekommen sind. Und eben diese gesellschaftlichen Zwänge und Unfreiheiten bleiben da außen vor, wo christliche Gemeinschaft Wirklichkeit wird.

    Das heißt für Paulus natürlich nicht, dass es keine Regeln mehr geben würde. Paulus weiß die Weisungen Gottes mit den 10 Geboten ebenso zu schätzen wie die staatlichen Ordnungen, die ein Leben in Frieden und Freiheit ermöglichen. Paulus geht es um die Freiheit der Kinder Gottes, nach der es nicht nur keine Unterschiede mehr gibt, die Christinnen und Christen trennen; sie alle sind vielmehr in Christus eins. Paulus nennt als Beispiele drei Gegensatzpaare aus seiner damaligen gesellschaftlichen Lebenswelt: Juden und Heiden, Männer und Frauen, Sklaven und Freie.

    Wir heute haben auch andere Gegensatzpaare vor Augen, die in Christus aufgehoben sind. Ich denke besonders an das Verhältnis von Christinnen und Christen aus Europa und Afrika, das lange als ein sehr einseitiges Abhängigkeitsverhältnis verstanden wurde: Die reichen Europäer brachten den armen Afrikanern den richtigen Glauben und die europäische Art zu leben. Nichts wäre im Licht des Predigttextes falscher als ein solches Ungleichgewicht. Wir haben keinen Patenkirchenkreis, wir sind Partner und bereichern uns gegenseitig in unserem Glauben und unserem Leben.

    Was das Verhältnis von Frauen und Männern in der Kirche angeht, haben alle – Europäer wie Afrikaner – noch Luft nach oben. Wir sind auf dem Weg, aber immer wieder stolpern wir alle über noch eingefahrene Muster – trotz einer Superintendentin oder einer weiblichen Präses; und obwohl es auch im Kirchenkreis Tambarare inzwischen Pfarrerinnen gibt.

    Im Vergleich zu Paulus sind wir heute im 21. Jahrhundert aber einen großen Schritt weiter: Der Apostel konnte sich ein Leben ohne Sklaverei nicht vorstellen; für ihn war aber auch eine Kirche unvorstellbar, die die gesellschaftlichen Ordnungen mitbestimmen könnte. Und deshalb war es auch nur auf der geistlich-gemeindlichen Ebene möglich, dass es keinen Unterschied mehr zwischen Sklaven und Freien geben sollte; im realen gesellschaftlichen Leben blieben Sklaven Sklaven und Freie Freie.

    Heute gibt es zwar offiziell keine Sklaven mehr, die Wirtschaftssysteme – gerade auch im Verhältnis von Afrika und Europa – sind aber leider so, dass es den einen – den Europäern – auf Kosten der anderen – der Afrikaner – bedeutend besser geht. Aus den geistlichen Erfahrungen der Gemeinschaft müssen und können dann auch Veränderungen zu einem anderen politischen und wirtschaftlichen Verhältnis wachsen. Als christliche Kirche in ökumenischer Weite können wir heute – immer noch – gesellschaftliche Ordnungen und Einstellungen prägen.

    Es gehört wohl unbedingt zur Sehnsucht der christlichen Gemeinde, bei aller Unterschiedlichkeit der Lebensbedingungen und anderen äußeren Umstände auf einer geistlichen Ebene eins zu werden und aus dieser gelebten Freiheit der Kinder Gottes heraus das Lob Gottes zu singen und zu sagen. Und aus diesem gemeinsamen Lob Gottes wird immer die neue Sehnsucht wachsen, den Schwestern und Brüdern am jeweils anderen Ende der Welt nahe zu sein und ihnen zu einem guten Leben zu helfen: die Menschen im Kirchenkreis Tambarare uns und wir den Menschen im Kirchenkreis Tambarare.

    Dieses Mehr an Sehnsucht hatte schon Nelly Sachs in ihrem Gedicht beschrieben. Sie stellt die Sehnsucht der Menschen nach Gott der Sehnsucht Gottes nach den Menschen an die Seite und endet mit einer Bitte:

    Alles beginnt mit der Sehnsucht,
    Immer ist im Herzen Raum für mehr,
    für Schöneres, für Größeres.
    Das ist des Menschen Größe und Not:
    Sehnsucht nach Stille,
    nach Freundschaft und Liebe.
    Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
    dort bricht sie noch stärke auf.
    Fing nicht auch Deine Menschwerdung, Gott,
    mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?
    So lass nun unsere Sehnsucht
    damit anfangen,
    Dich zu suchen,
    und lass sie damit enden,
    Dich gefunden zu haben.

    Gott suchen und finden? Wo, wenn nicht in denen, die Gott uns zu unseren Nächsten macht: vor allem auch in den Geschwistern in Tambarare. Amen.