Am Sonntag, dem 19. November, begeht die evangelische Kirche den Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der eigenen Verantwortung für das, was wir im Leben tun und lassen. Zusammengefasst wird das im Wochenspruch aus 2. Korinther 5,10: „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.“ und im Gleichnis Jesu vom Großen Weltgericht: Matthäus 25,31-46. Da ist vom Hingehen, vom Besuchen und vom Helfen der Geringsten die Rede, die Christus seine Brüder und Schwestern nennt.
Im weltlichen Kalender steht der Volkstrauertag: Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in unserem Land und in vielen anderen Ländern seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Wie soll Frieden im Großen werden, wenn im Kleinen Krieg herrscht – in den Beziehungen der einzelnen Menschen untereinander? Frieden fängt im Kleinen an – bei jeder und jedem einzelnen! Da ist es unendlich wichtig, immer wieder – und gerade auch am Volkstrauertag – klar Stellung zu beziehen: gegen geistige Brandstifter und gegen aktive Gewalttäter und vor allem für ein menschenfreundliches und hilfreiches, ein weltoffenes und verantwortungsbewusstes Deutschland.
So kommt beides zusammen: Volkstrauertag (aus dem weltlichen Kalender) und Rechenschaft über das eigene Tun und Lassen vor Gott (aus dem kirchlichen Kalender). Beides ist gleichermaßen wichtig und es gibt viele Verbindungslinien: Denn es geht jeweils um die Verantwortung, die wir als Menschen insgesamt und als Christen im besonderen haben. Der Predigttext aus Lukas 16,1-8 macht dies aus eine ganz besonderen Sicht deutlich: Wie gehen wir mit dem um, was uns anvertraut ist? Wie geht Jesus mit der Liebe Gottes um, die ihm anvertraut ist? Denn es ist ja durchaus möglich, den Verwalter des Gleichnisses mit Jesus zu identifizieren, der angeklagt wird, das Vermögen = die Liebe Gottes zu verschleudern, der dann aber noch von seinem Vater gelobt wird, weil er sich die Liebe der Schuldner erworben hat.
An die Gottesdienste schließt sich jeweils das Gedenken an die Toten der Weltkriege und die Opfer der Gewaltherrschaft an, das am Ehrenmal des jeweiligen Ortes stattfindet. Dazu lade ich herzlich und ausdrücklich ein.
Also:
Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten:
- am Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr
- in der Möllberger Kirche um 10.00 Uhr
- in der Holtruper Kirche um 10.00 Uhr
- in der Vennebecker Kapelle um 15.00 Uhr
Am Sonntag gibt es bei den Gottesdiensten am Vormittag
wie in Möllbergen Kindergottesdienst
(im Gemeindehaus nach gemeinsamem Anfang in der Kirche).