Im Oktober haben wir im Konfirmandenunterricht über das Glaubensbekenntnis und die vielen Möglichkeiten, seinen Glauben zu bekennen, gesprochen. Als Hausaufgabe sollten die Konfis ihr eigenes Glaubensbekenntnis schreiben. Neben dem „normalen“ Apostolischen Glaubensbekenntnis gab es zur Anregung verschiedene andere Bekenntnisse: das „Ich glaube“ von Dietrich Bonhoeffer, das Bekenntnis unserer Partnerkirche UCC und manches mehr. Insgesamt sind ganz tolle Texte herausgekommen, die zur Zeit in der Möllberger Kirche als große „Glaubenswand“ zu sehen sind. Herzliche Einladung, sich das einmal anzusehen. Das Bild zeigt die Texte in der Möllberger Kirche.
Monat November 2017
Gottesdienst am 26. November 2017 (Ewigkeitssonntag)
Der Letzte Sonntag im Kirchenjahr, (morgen, am 26. November) gehört neben dem Buß- und Bettag und dem Karfreitag zu den nachdenklichsten Tagen im Kirchenjahr. Er ist auf der anderen Seite aber auch einer zu Sonntage, die in besonderer Weise einen Blick in die Zukunft eröffnen. Als Totensonntag ist er dem Gedenken der Entschlafenen gewidmet und ist damit das evangelische Pendent zum römisch-katholischen Gedenken an Allerheiligen und Allerseelen Anfang November. Bei uns wie in vielen anderen Gemeinden wird an diesem Sonntag namentlich der im zuende gehenden Kirchenjahr Verstorbenen gedacht. Es steht in diesem Gottesdienst dann aber nicht mehr so sehr das Abschiednehmen im Vordergrund, sondern das Gedenken und vor allem die Hoffnung auf das Leben bei Gott, das sich in der Offenbarung des Johannes mit dem Bild vom „himmlischen Jerusalem“ verbindet (Offenbarung 21,1-7). Damit kommt auch der Charakter des Sonntags als Ewigkeitssonntag in den Blick, der unseren Blick darauf richtet, dass unser Leben über dieses irdische Leben hinaus reicht und dass uns bei Gott eine Zukunft verheißen ist, die weit über das hinaus geht, was wir uns in diesem Leben vorstellen können. Alle menschlichen Bilder und Begriffe dazu sind höchstens Annäherungen, mit denen wir versuchen, davon zu sprechen.
Wann das dann sein wird, steht nicht – wie manche geradezu sprichwörtlich meinen sagen zu können – in den Sternen. Im Neuen Testament wird der „Jüngste Tag“ als das „Datum“ genannt, an dem Jesus Christus wiederkommen wird. Die Urchristenheit rechnete noch mit dem Kommen dieses Momentes zu Lebzeiten der ersten Christen. Aber das geschah nicht. In einem Gesangbuchlied heißt es: „der Jüngste Tag ist nun nicht fern“. Aber auch trotz aller modernen Weltuntergangsphantasien ist dieser Tag noch nicht eingetroffen und es bleibt abzuwarten, wann es wohl so weit sein wird.
Wenn wir fragen, wie das mit den Menschen ist, die gestorben sind: wann für diese Menschen „die Ewigkeit“ anfängt, wird uns klar: Ein Mensch, der unsere Zeit und den Raum des Lebens im Hier und jetzt verlässt, tritt unmittelbar in die Ewigkeit Gottes ein, in der es ja keine Zeit in unserem Sinn mehr gibt. Es gibt deshalb auch keine „Wartezeit“, bis es für die Menschen, die später leben, auch so weit ist. Mit unserem Tod sind wir aufgenommen in Gottes Ewigkeit und es gelten die Verheißungen, die uns Gott selbst und durch Jesus Christus gegeben hat.
Daran dürfen wir uns – auch für unsere Verstorbenen – neu erinnern lassen. Also:
Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten:
- am Letzten Sonntag im Kirchenjahr
- jeweils mit Abendmahl
- in der Möllberger Kirche um 10.00 Uhr (Pfarrer Torsten Willimczik)
- in der Holtruper Kirche um 10.00 Uhr (Pfarrerin Christine Höke)
- in der Vennebecker Kapelle um 15.00 Uhr (Pfarrer Torsten Willimczik)
Am Sonntag gibt es am Vormittag Kindergottesdienst in Holtrup im Gemeindehaus (nach gemeinsamem Anfang in der Kirche).
Gottesdienst am Buß- und Bettag – 22. Nov. 2017
Morgen (am 22. November) ist Buß- und Bettag. Was hilft Wie stehe ich da – nicht vor den anderen; sondern vor uns selbst und vor allem vor Gott? Immer wieder erkennen wir, dass nicht alles in unserem Leben in Ordnung ist. und immer wieder stehen wir damit vor der Frage, wie wir damit umgehen. Ignorieren und Totschweigen wäre eine Möglichkeit. Aber wie das immer so ist mit den Dingen, die wir verdrängen, die wir unter den Teppich kehren oder verscharren, ohne sie wirklich zu bearbeiten: Es sind gerade diese Dinge, die uns unser Leben dann wirklich schwierig oder gar zu Hölle machen. Es ist ganz gleich, ob es verrottende Atommüllbehälter in undichten Schachtanlagen sind oder Schuld, die wir in unserer Seele vergraben haben. Damit es nicht zu Katastrophen kommt, müssen diese Dinge behandelt werden. Und genau dazu ist der Buß- und Bettag da: Um sich den Problembereichen unseres Lebens zu stellen – als Einzelne, als Kirche und als Gesellschaft.
Diese Aufgabe, vor der alle Menschen mindestens Respekt, manche aber auch große Angst haben, steht aber auch unter einer großen Verheißung. In der Brieflesung zum Buß- und Bettag gibt der Apostel Paulus den entscheidenden Hinweis (Römer 2,4b):
„Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße leitet?“
Weil Gott uns mit Güte begegnet, stehen wir vor ihm und dürfen gewiss sein: Er sieht uns mit seinem liebenden Blick an. Und so können auch wir selbst uns und unser Leben ansehen – ohne den Zwang, gut dastehen zu müssen; vielmehr ehrlich und realistisch; aber auch nicht schlechter als wir sind. Und dann können wir uns Gottes Güte anvertrauen. Gott wird uns auf- und ausrichten, sodass auch wir uns neu auf Gott ausrichten können. Das dürfen wir in diesem Gottesdienst hören und es wird uns ganz besonders zugesprochen. Das Abendmahl, das wir auch in diesem Gottesdienst feiern, ist das erfahrbare Zeichen dafür. Und so ist der Buß- und Bettag eben kein Tag der Depression, an dem man trauriger aus dem Gottesdienst herauskommt, als man hinein gegangen ist. Der Buß- und Bettag ist vielmehr ein Tag der Befreiung von alter Last, ein Tag des Neuanfangs mit Gott und deshalb auch mit uns selbst und mit dem, was uns umgibt. Deshalb:
Herzliche Einladung!
Der Gottesdienst mit Abendmahl
für alle drei Gemeindebezirke
ist um 19.00 Uhr (!) in der Holtruper Kirche.
Gottesdienst am 19. November 2017
Am Sonntag, dem 19. November, begeht die evangelische Kirche den Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der eigenen Verantwortung für das, was wir im Leben tun und lassen. Zusammengefasst wird das im Wochenspruch aus 2. Korinther 5,10: „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.“ und im Gleichnis Jesu vom Großen Weltgericht: Matthäus 25,31-46. Da ist vom Hingehen, vom Besuchen und vom Helfen der Geringsten die Rede, die Christus seine Brüder und Schwestern nennt.
Im weltlichen Kalender steht der Volkstrauertag: Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in unserem Land und in vielen anderen Ländern seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Wie soll Frieden im Großen werden, wenn im Kleinen Krieg herrscht – in den Beziehungen der einzelnen Menschen untereinander? Frieden fängt im Kleinen an – bei jeder und jedem einzelnen! Da ist es unendlich wichtig, immer wieder – und gerade auch am Volkstrauertag – klar Stellung zu beziehen: gegen geistige Brandstifter und gegen aktive Gewalttäter und vor allem für ein menschenfreundliches und hilfreiches, ein weltoffenes und verantwortungsbewusstes Deutschland.
So kommt beides zusammen: Volkstrauertag (aus dem weltlichen Kalender) und Rechenschaft über das eigene Tun und Lassen vor Gott (aus dem kirchlichen Kalender). Beides ist gleichermaßen wichtig und es gibt viele Verbindungslinien: Denn es geht jeweils um die Verantwortung, die wir als Menschen insgesamt und als Christen im besonderen haben. Der Predigttext aus Lukas 16,1-8 macht dies aus eine ganz besonderen Sicht deutlich: Wie gehen wir mit dem um, was uns anvertraut ist? Wie geht Jesus mit der Liebe Gottes um, die ihm anvertraut ist? Denn es ist ja durchaus möglich, den Verwalter des Gleichnisses mit Jesus zu identifizieren, der angeklagt wird, das Vermögen = die Liebe Gottes zu verschleudern, der dann aber noch von seinem Vater gelobt wird, weil er sich die Liebe der Schuldner erworben hat.
An die Gottesdienste schließt sich jeweils das Gedenken an die Toten der Weltkriege und die Opfer der Gewaltherrschaft an, das am Ehrenmal des jeweiligen Ortes stattfindet. Dazu lade ich herzlich und ausdrücklich ein.
Also:
Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten:
- am Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr
- in der Möllberger Kirche um 10.00 Uhr
- in der Holtruper Kirche um 10.00 Uhr
- in der Vennebecker Kapelle um 15.00 Uhr
Am Sonntag gibt es bei den Gottesdiensten am Vormittag
wie in Möllbergen Kindergottesdienst
(im Gemeindehaus nach gemeinsamem Anfang in der Kirche).